nachbarschaftliche Freundschaft
1991 belebte die Stiftung Mecklenburg eine alte grenzüberschreitende Tradition wieder, den Martensmannbrauch, der sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, wobei das Ritual vermutlich bereits aus früheren Jahrhunderten stammt.
Alljährlich zum Martinstag am 11. November überbrachte ein Lübecker Bote ein Fass Wein vom Lübecker Rat der Stadt an den mecklenburgischen Herzog. Ob aus nachbarschaftlicher Freundschaft oder aus „Schuldigkeit und Pflicht“ überbracht, der Bote fuhr in jeden Fall über die Grenze von Schleswig nach Mecklenburg und machte Halt in Schönberg, Rehna und Dragun. Damals wie heute werden die Beziehungen zwischen den Ländern durch diese Tradition auf besondere Art gepflegt.
Seit 2020 gehört der Martensmann zum immateriellen Kulturerbe Mecklenburg-Vorpommerns. Seit drei Jahrzehnten ist er wieder unterwegs, seine Reise wird in Lübeck, Schönberg, Rehna und Schwerin gefeiert.