Prämonstratenserinnen in Mecklenburg

Kurz vor 1236 entstand in Rehna ein Frauenkloster. Seine Bewohnerinnen waren zunächst Benediktinerinnen. 1319 gehörte das Kloster Rehna jedoch bereits dem Prämonstratenserorden an. Seinen Regeln folgte der Konvent bis in das 16. Jahrhundert hinein.
Ordensgründer war Norbert von Xanten (um 1080/1085 – 1134), eine der schillerndsten Persönlichkeiten der mittelalterlichen Kirchengeschichte. Als Adliger am Niederrhein geboren, schlug er die geistliche Laufbahn ein, wurde zum Aussteiger und Klostergründer. Dieses Kloster in Prémontré war die Ursprungsstätte der Prämonstratenser. Norbert wurde später Bischof von Magdeburg und seine Prämonstratenser im 12. und 13. Jahrhundert zu Missionaren im slawischen Land. Am 28. Juli 1582 wurde er durch Papst Gregor XIII. selig- und 1621 von Papst Gregor XV. heiliggesprochen. Der Prämonstratenserorden feierte 2021 sein 900jähriges Bestehen.

 

Kloster Rehna im 16. Jh. I Archiv Rostock
Kloster Rehna im 16. Jh. I Archiv Rostock
Norbert Xanten I Abschrift der Norbertvita um 1140
Norbert Xanten I Abschrift der Norbertvita um 1140
Habit I Klosterverein Rehna
Habit I Klosterverein Rehna

Der weibliche Zweig des Ordens entstand bereits früh, schon in seiner Gründungsphase in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Prémontré. Norbert von Xanten führte zunächst Doppelklöster für beide Geschlechter ein. Im 13. Jahrhundert entstanden eigenständige Frauenklöster.  In der sächsischen Zirkarie des Ordens, dem Verwaltungs- und Visitationsbezirk, dessen Zentrum in Magdeburg lag, war das Kloster Rehna das einzige Frauenkloster

Buße, Fasten, Schweigen, Arbeit und das Chorgebet als zentrale gemeinsame Handlung bestimmten den Alltag. Gehorsam gegenüber Priorin und Propst, Keuschheit und das Nichtverlassen des Ortes waren die Verhaltensgrundlagen. Die eigentliche gesellschaftliche Aufgabe der Chorfrauen war das professionelle Beten. Die Ordensfrauen hatten eine Vermittlerrolle „zwischen dem Jammertal der Welt und den glückseligen Gefilden des Himmels“ (Gudrun Gleba). Mit dieser speziellen Aufgabe versehen, besaß das Kloster eine hohe Reputation. Seine Bewohnerinnen konnten sich zur gesellschaftlichen Elite rechnen.
Der Gesang spielte sowohl bei den Stundengebeten als auch bei den Messen eine bedeutende Rolle. Der gregorianische Choral bestimmte das Singen in den Klöstern über das gesamte Mittelalter hinweg. Einstimmig und meist unbegleitet bestimmte er die Liturgie.

Die Kleidung bestand bei den Prämonstratenserinnen aus einer Tunika aus weißer Wolle. Darüber liegt das Skapulier, ein Überwurf, ebenfalls aus weißer Wolle. Der Überwurf wurde mit einem weißen Gürtel zusammengehalten. Zum gemeinschaftlichen Gebet, zur Messe oder zu feierlichen Anlässen wurde ein weißer Chormantel getragen. Der Schleier zur Verhüllung des Kopfes war schwarz. In einer Vita des Ordensgründers Norbert von Xanten heißt es: „Als kennzeichnend für Engel, so scheint es also, haben weiße Gewänder zu gelten, und als Zeichen der Buße sollen wollene Gewänder auf bloßem Leib getragen werden“

Dr. Ralf Gehler


Informationen

Im Kloster Rehna erhalten Sie weitere Informationen zum Prämonstratzenser-Orden.

www.kloster-rehna.de

 

Öffnungszeiten

April bis November
Di bis Fr: 10:00 - 17:00 Uhr
Sa, So, Feiertage: 11:00 - 17:00 Uhr
November bis März
Di bis Fr: 10;00 - 16;00 Uhr
zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen

Kontakt

Kloster- und Stadtinformation
Kirchplatz 1a
19217 Rehna
Telefon: 038872 / 527 65
info@kloster-rehna.de

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