Sagen- und Märchenstraße

Die Vielfalt des Sagenerzählens in Mecklenburg-Vorpommern

Ab 1867 sammelte Altphilologe und Mediävist Karl Bartsch mecklenburger Sagen und Märchen. Gemeinsam mit dem mecklenburger Altertumsforscher Georg Christian Friedrich Lisch begann er, die Menschen im Lande aufzurufen, Sagen, Märchen und Gebräuche zu sammeln. Die rege Teilnahme der Menschen führte dazu, dass Volksüberlieferungen in Mecklenburg bewahrt wurden.

So pflegt zum Beispiel der Verein Sagen- und Märchenstraße e.V. seit 2010 dieses Kulturgut. Die Mitglieder der Märchen- und Sagenstraße halten auf unterschiedliche Art und Weise die Geschichten lebendig und in Erinnerung, etwa wenn sie bei Veranstaltungen als Hexen, Mönche, Räuber oder Prinzessinnen auftauchen.

Hier geht es zur Internetseite des Vereins: www.sagen-und-maerchenstrasse-mv.de

 

Gadebuscher Trommler / Foto O. Borchert
Gadebuscher Trommler / Foto O. Borchert

Bruder Ernestus I Foto Klosterverein Rehna
Bruder Ernestus I Foto Klosterverein Rehna

Eine Legende berichtet beispielsweise von einem Trommler, der in Gadebusch versuchte, Mäuse und Ratten zu verscheuchen und der dabei schließlich in einem unterirdischen Gang zwischen der Burg und der Kirche verschwand. In Rehna erzählt man noch heute vom Mönch Ernestus, der einst als Räuber umherzog bis er sich als Mönch dem Kloster Ratzeburg anschloss und später das Kloster in Rehna gründet haben soll.

In Schönberg wiederum gibt es die Legende von der sagenhaften Verwandlung der Bertha von Kardow, die von einem Schönberger Mädchen erlöst wurde; und im Dassower See zeugt die Insel Buchwerder von den Riesinnen, die in früheren Zeiten dort umher wandelten.

Das Erzählen von Märchen verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. Mittlerweile beteiligen sich 75 Partner in Mecklenburg-Vorpommern daran, die Volksüberlieferungen zu bewahren. Dafür wurden sie 2021 in das „Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen.

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