Auf dem ersten Teil dieser Radtour - von Lockwisch bis Palingen - radelt man auf einem Pilgerweg, der Via Baltica. Es ist ein weitverzweigtes Netz von Jakobswegen, die nach Santiago de Compostela führen und seit dem Mittelalter bis heute von Pilgern genutzt werden.
Die Tour macht einen Abstecher in die Palinger Heide, ein Binnendünengebiet zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, das seit 1992 unter Naturschutz steht und Teil des Grünen Bandes ist. Das Gebiet war preußisches Infanterie-Truppenübungsgebiet und wurde in jüngster Vergangenheit von DDR Grenztruppen zur Grenzsicherung genutzt. Von dieser Zeit zeugt der Kolonnenweg sowie der Gedenkstein für den Wachtmeister der Volkspolizei, Siegfried Apportin, der am 2. Juli 1950 von einem „Deserteur“ erschossen wurde. Der letzte Abschnitt führt durch das bewaldete Kiebitzmoor über Lauen nach Selmsdorf.
Im mecklenburgischen Dorf Palingen erinnert ein Denkmal an einen der bedeutendsten Justizirrtümer der deutschen Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts. In Herrnburg zeugt das Zollhaus vom Leben an einer Grenze in der jüngsten Vergangenheit. Von Selmsdorf fährt man auf der Allee, der alten Bundesstraße 104, zurück nach Schönberg.